Der Kanu-Klub „Pirat“ Bergheim/Sieg, kurz KKP, wurde im Jahre 1926 in Troisdorf-Bergheim gegründet. Der furchteinflößende Name ist bis heute einmalig im Deutschen Kanu-Verband (DKV). Als Wettkampfsportarten werden Kanurennsport und Kanupolo ausgetragen. Doch auch der Kanuwandersport ist eine tragende Säule des Vereins. Unser Verein umfasst rund 200 Vereinsmitglieder, bestehend aus Jung und Alt.
Eines der größten Ziele unseres Vereins ist es, ein Gemeinschaftsgefühl
zu wecken und damit den Sport erfolgreich auszuüben. Besonders wichtig
dabei ist der Zusammenhalt über Generationen hinweg, die Jugendarbeit,
das gemeinsame Wegstecken der ein oder anderen Niederlage und natürlich
der Spaß am Kanusport.
So kommt neben dem Sport das soziale Vereinsleben natürlich auch
nicht zu kurz. Es stehen jährlich verschiedene
Veranstaltungen, wie die Teilnahme am Bergheimer Rosenmontagszug oder das Sommerfest,
auf dem Programm.
Eigentlich begann alles damit an, dass jemand die Idee zum Bau von Paddelbooten hatte...
Die geographische Lage Bergheims zwischen der gewundenen Siegmündung und dem Rhein bringt es mit sich, dass seine Bewohner sich schon immer zum Wasser hingezogen fühlten und fühlen. So war es auch nicht verwunderlich, als junge Bergheimer mit handwerklichem Geschick daran gingen, diese Idee in die Tat umzusetzen. Damit war der Grundstein für den Kanu-Klub „Pirat“ Bergheim gelegt, auch wenn der Verein selbst erst später seine Geburtsstunde hatte.
Um genau zu sein, an einem Sonntag im Juni 1926. Da trafen sich 20 Männer - Johann Boss, Kaspar Schell, Konrad Breuer, Adolf Scholl, Heinrich Engels, Hans Siegberg, Johann Engels, Peter Siegberg, Johann Karp, Peter Stocksiefen, Josef Knipp, Jakob Walther, Heinrich Mundorf, Wilhelm Oepen, Christan Schneider, Johann Wipperfürth, Josef Siegberg, Johann Florin, Johann Schneider und Wilhelm Engels - zum Frühshoppen in der Gaststätte „Zur Linde“ in Bergheim und gründeten den ersten organisierten Wassersportverein in der weiteren Umgebung. Das zeigte sich schon in der Besetzung eines funktionskräftigen Vorstands.
Das alles unter dem Namen „Pirat“, zu dem es nur kam, weil ausgerechnet ein aktives Mitglied sein Boot auf diesen Namen getauft hatte. Bis heute ist der „Pirat“ einmalig im Deutschen Kanu-Verband (DKV). Die ersten aktiven Mitglieder zahlten damals 25 Rpfg. und durch die, laut Kassierer, immer pünktlich bezahlten Beiträge, konnte ein Jahr später eine Wachbaracke der französischen Besatzungsmacht erworben werden. Diese musste allerdings in Bonn-Rheindorf abgebaut und nach Bergheim transportiert werden. In Gemeinschaftsarbeit konnte das Holzhaus über den Rhein nach Bergheim gefahren werden, wo man am oberen Teil des Discholls, am heutigen Nachtigallen Weg, das Grundstück der Geschwister Schneider für 8,- RM pro Jahr pachtete und das 1. Bootshaus des Kanu-Klubs auf Pfählen in den Berg setzte. Dort steht auch heute noch, rund 90 Jahre nach dem Bau des ersten Boothauses, eins von mittlerweile zwei Heimen der Piraten. [...]
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Nachtigallenweg 37, 53844 Troisdorf
Das erste Bootshaus liegt seit der Gründung des Vereins in
Troisdorf-Bergheim am Discholl, einem toten Siegarm direkt an der
Mündung der Sieg zum Rhein. Die Grundmauern wurden 1952 gebaut,
nachdem die alte Unterkunft der Piraten im 2. Weltkrieg zerstört
wurde. Seitdem wurde das Bootshaus immer wieder erweitert. Seit
1986 besitzt die Fischereibruderschaft ein Fischereimuseum in
einem Teil des Gebäudes.
Im Bootshaus befindet sich heute ein Restaurantbetrieb . Aus
dem Restaurant heraus, kann aus den großen Panoramafenstern der
schöne Discholl mit einem vor Anker liegendem Schiff der
Fischereibruderschaft besichtigt werden. Die einladenden
Sonnenterasse lockt mit einem bezaubernden Blick über den Siegarm.
Für die Kanuten befinden sich im Bootshaus Umkleiden, ein
Kraftraum und Unterstellplätze für die Wanderboote. Auch das
Vorstandszimmer ist in dem Gebäude untergebracht. Für die
"Regionale 2010" wurde der Gebäudeteil der Fischereibruderschaft
komplett um- und neugebaut.
Im kleinen Feldchen, 53844 Troisdorf
Das zweite Bootshaus hat seinen Standort am Eschmarer See, einer
alten Kiesgrube. Auf dem Eschmarer See trainieren die Rennsportler
schon seit den 70er Jahren und seit den 90er Jahren auch die
Kanupolosportler. Es gab schon in frühen Jahren ein Bootshaus aus
Holz welches aber 1982 tragischerweise mitsamt Booten bis auf die
Grundmauern abbrannte. Danach wurden die Boote in
Überseecontainern gelagert, bis es Anfang dieses Jahrhunderts zum
Bau eines neuen Bootshauses kam. Umbauarbeiten bzw.
Erweiterungsarbeiten sind nach wie vor im Gange. 2014 konnte ein
zweites Kanupolospielfeld angebracht und ein Steg rund um das
erste Spielfeld errichtet werden.
Im Bootshaus befinden sich die Rennsport- und die
Kanupoloboote. Zudem sind in dem Gebäude Umkleideräume, ein
Versammlungsraum samt Bar und angrenzender Küche sowie Räume für
die Jugend des Vereins. In den Nachbargebäuden sind sanitäre
Anlagen, eine Werkstatt und Wandersportboote untergebracht. Im Bau
befindet sich noch ein Kraftraum. Ein Teil des Gebäudes wird von
einem Tauchverein verwendet, welcher im See dem Tauchsport
nachgeht.